Dorfmuseum

Konzeption des Dorfmuseums

Der Name Dorfmuseum steht für die Konzeption des Museums. Es soll das  Leben der Bewohner unseres Dorfes in den vergangenen Jahrhunderten veranschaulichen und die Erinnerung daran lebendig erhalten.

Ortsgeschichte

Die Geschichte des Dorfes wird durch Kopien der ältesten Urkunde von 1194, in der Münster zum ersten Male erwähnt wird, und weiterer Urkunden sowie durch einen Geschichtsfries und die Darstellungen von Landesherrschaften und der Bevölkerungsentwicklung dokumentiert. Alte Fotos und Luftaufnahmen vom Dorf zeigen die Entwicklung des Ortes. Außerdem werden die Herkunft der Heimatver­triebenen und ihre Aufnahme im Dorf sowie das Vereinsleben dargestellt.

Bereich Wohnen

Jahrhundertelang lebten die meisten Bewohner unseres Dorfes in recht armen und bescheidenen Verhältnissen. Die Wohnungen waren oft klein und überbelegt. Dies zeigt eine alte Wohn-/Schlafstube mit einem schmalen Elternbett und einer Wiege sowie einer Truhe und kleinen Wäscheschränken auf.

Drei Ausstellungspuppen veranschaulichen die einfachen Kleidungsstücke für den Werktag und die aufwendigeren für Feiertage und Familienfeiern. Dazu werden in einer geöffneten Truhe selbstgefertigte Strümpfe und Wäschestücke ausgestellt.

Arbeitsbereich Haushalt

Der überwiegende Arbeitsbereich der Frauen war die Küche. In der alten Küche gab es noch keine Küchenschränke, sondern Regale mit den wichtigsten Ausstattungsgegenständen wie Tellerbord und Geschirrbord, Herd und Tisch mit den gebräuchlichsten Geräten wie Butterfass und Krauthobel. Da die Kinder hier beaufsichtigt wurden, gehören auch ein Kinderwagen und einige alte Spielgeräte hierher.

Viel Zeit nahm im Haushalt früher das Haltbarmachen von Lebensmitteln ein. Deshalb werden ein Krauthobel, ein Krautfass, Einkochgläser und ein Einkochapparat ausgestellt. Würste und Schinken wurden in einer Räucherkammer haltbar gemacht. Das Haus hatte früher zwei Räucherkammern. Eine davon wurde neben der alten Küche erhalten und kann besichtiget werden.

Das Herstellen, Ausbessern, Waschen und Bügeln der Kleidung gehörte ebenfalls zu den wichtigen Hausarbeiten. Das wird durch Nähmaschinen, Bügeleisen, Spinnräder, Webstuhl und Flachsbearbeitungsgeräte veranschaulicht.

Ein wichtiger Arbeitsbereich war die Milchverarbeitung und Haltbarmachung von Lebensmitteln. Hierfür gibt es eine besondere Milch- und Waschküche mit einen Kupferkessel, der zum Wurstkochen und zur Herstellung von Zwetschenmus – in Münster Lequerje genannt – und zum Erhitzen der Kochwäsche diente.

Küche und Wohnzimmer aus dem 20. Jahrhundert

Etwa in der Mitte des 20. Jahrhunderts setzte eine starke Veränderung der Lebensverhältnisse in unserem Dorf ein. Dem wird durch die Gestaltung einer „moderneren“ Küche und eines komfortableren Wohnzimmers Rechnung getragen. In der neueren Küche gibt es einen Küchenschrank und einen Küchenherd. Aber immer noch wurden viele Teile der Kleidung selbst angefertigt und ausgebessert. Deshalb sind hier ein Spinnrad, eine Haspel und eine Nähmaschine mit Nähanleitungen ausgestellt.

Das neuere Wohnzimmer nimmt ein Büffet und ein Sofa, sowie ein Radio und ein Grammophon auf. Die Wände sind mit alten Tapeten und Rollmustern versehen.

Geräte der Bauern und der Handwerker

Jahrhundertelang lebten die Menschen von dem Ertrag ihrer Gärten und Äcker. Die Handwerker des Dorfes, wie die Wagner, Schmiede und Weber dienten ebenfalls diesem Lebensbereich. Deshalb widmet das Dorfmuseum sowohl den Arbeitsgeräten der Bauern als auch denen der Handwerker eine große Ausstellungsfläche.

Bergbau

Vor allem im 19. Jahrhundert blühte der Bergbau in unserer Heimat auf und viele Nebenerwerbslandwirte verdienten als Bergleute ihren Lebensunterhalt. Durch eine umfangreiche Ausstellung mit einem Modell des Förderturms und des Maschinenhauses der Grube Lindenberg, sowie mit einem Modell eines Haspelschachtes und Stollens und mit vielen Bildtafeln wird diesem Bereich Rechnung getragen.

Schule

Das Gebäude beherbergte von 1827 bis 1956 die Dorfschule. Deshalb sind in einem Raum alte Schulbänke, Landkarten, Schulranzen, alte Fibeln und anderen Schulbücher sowie Griffel und Griffelkasten, Tintenfässer, Gänsefedern und Federhalter ausgestellt.

Aktivitäten für Kinder und Heranwachsende

Um Kinder und Heranwachsende an die Geschichte heranzuführen, werden Geräte bereitgestellt, an denen sie sich aktiv betätigen können. Dazu gehören Tätigkeiten wie waschen mit dem Waschbrett, Butter stoßen oder schütteln, Bohnenstangen anspitzen, Messer schleifen an einem Schleifstein, Schreiben mit einer Gänsefeder, spinnen am Spinnrad, weben am Webstuhl usw.

Archiv- und Lagerraum für Urkunden, Bücher, historische Fotos und andere Sammlungen

Der Geschichtsverein sammelt seit vielen Jahren alte Fotos, Urkunden, Karten, Zeitungsausschnitte und antiquarische Bücher zur Heimatgeschichte.

Zurzeit besitzt er über 1740 historische Fotos, etwa 50 alte Karten, über 620 Urkunden, mehr als 581 antiquarische Bücher sowie mehrere Ordner mit Zeitungsberichten. Zahlreiche Besucher stöbern immer wieder gern in diesen Sammlungen.

Die mehr als 3.500 Geräte und Gegenstände aus den obengenannten Bereichen können nicht alle gleichzeitig präsentiert werden. Einige der Gegenstände sind daher archiviert und werden bei wechselnden Ausstellungen oder Sonderausstellungen präsentiert.

Urkunde der erstmaligen Erwähnung von 1194
Tellerbord in der „alten Küche“
Herd, Spinnrad und Haspel in der „neuen Küche“

Schuhmacherwerkstatt
Ausstellungsstücke zum Bergbau